Die künstliche Verknappung des Angebots hält Miet- als auch Kaufpreis von Immobilien künstlich hoch, zum Schaden der Klagenfurter und Klagenfurterinnen
Die steigenden Mietpreise in Klagenfurt entstehen durch Spekulation mit leeren Wohnungen. Private Immobilienkonzerne und Investoren kaufen Wohnungen und Häuser nicht, um darin zu wohnen, sondern als Anlageobjekt. Sie spekulieren darauf, dass der Preis steigt, damit sie teurer verkaufen können. Indem sie Wohnungen leer stehen lassen, verknappen sie das Angebot und treiben die Preise in die Höhe. Die Leidtragenden sind die Menschen, die Miete und Wohnkosten zahlen müssen.
Diesen Teufelskreis will die SPÖ Klagenfurt nun mit einer Leerstandsabgabe durchbrechen.
„Auf Wohnungen, die nur als Spekulationsobjekt dienen und nicht als Wohnraum, soll künftig eine Strafe fällig werden. Damit soll sichergestellt werden, dass Wohnungen auch wirklich zum Wohnen benutzt werden, und nicht leer stehen“,
so Klagenfurts Vizebürgermeister Philipp Liesnig.
In Klagenfurt stehen zwischen 10.000 und 12.000 Wohnungen leer und hegen den Verdacht reiner Anlage- und Spekulationsobjekte. Durch die künstliche Verknappung des Angebots wird der Miet- als auch Kaufpreis von Immobilien künstlich hochgehalten, zum Schaden der Klagenfurter und Klagenfurterinnen. Start-Ups, Klein- und Mittelunternehmen wird dadurch früh in der Entstehung der Boden für eine positive wirtschaftliche Entwicklung genommen. Speziell in der Innenstadt klaffen die Vorstellungen von Immobilieneigentümer*innen und den wirtschaftlichen Möglichkeiten von Unternehmen eklatant auseinander, was sich in der aktuellen Berichterstattung der hohen Anzahl an Leerständen (10 Prozent) widerspiegelt.
„Mit einer Leerstandsabgabe wird der Anreiz bestehende Gebäude rasch zu aktivieren und einer Nutzung zuzuführen gesteigert sowie werden Spekulationen mit Lebens- und Geschäftsraum weniger attraktiv“,
erläutert Stadträtin Constance Mochar, in Klagenfurt u.a. zuständig für die Referate Stadtentwicklung und Verkehrsplanung,
Die Resolution wurde heute im Stadtsenat auf Antrag der SPÖ Klagenfurt, gegen ÖVP und FPÖ, beschlossen. Im Wortlaut: „Die Kärntner Landesregierung und der Kärntner Landtag werden aufgefordert, eine Leerstandsabgabe für Wohnbau und Gewerbeflächen in Anlehnung bereits umgesetzter Modelle zu beschließen.“
Täglich wird in Kärnten durchschnittlich 1 Hektar (10.000 Quadratmeter) Flächenverbrauch pro Tag verzeichnet. Die Landeshauptstadt Klagenfurt benötigt jährlich 3 Hektar Boden, um das Wachstum als Zuzugsgemeinde zu bewältigen. Um diesen Bodenverbrauch auch im Sinne einer Klimavorzeigestadt weiter zu reduzieren, benötigt die Gemeinde Instrumente, um Leerstände zu aktivieren und für den Markt leistbar zur Verfügung zu stellen.
„Hier ist es geradezu grotesk, dass bestehende Wohn- und Gewerbeflächen über Jahre hinweg ungenutzt bleiben und die Stadtregierung gezwungen ist, neue Böden umzuwidmen und so den Flächen- und Ressourcenverbrauch erhöhen“,
schließt Liesnig.