„Maria Tusch“-Frauenpreis für Brigitte Janshoff

„Frauen, ihr müsst selbstbewusst werden“, sagte einst Maria Tusch (siehe „Wissenswert“ unten).

Ich darf hinzufügen: Frauen, ihr müsst sichtbar werden

betonte Stadträtin und Frauenreferentin Corinna Smrecnik gestern Abend bei der Verleihung des „Maria Tusch“-Preises.

Starke Frauen vor den Vorhang

Mit diesem Frauenpreis schenkt die Landeshauptstadt Klagenfurts Pionierinnen jene Aufmerksamkeit, die sie verdienen.

Starke Frauen müssen vor den Vorhang geholt und gebührend anerkannt werden,

sagte Smrecnik.
Christine Erlach, Leiterin des „EqualiZ“ (vormals Mädchenzentrum), enthüllte schließlich den Namen der Gewinnerin: Der „Maria Tusch“-Preis ging an Brigitte Janshoff. Die gebürtige Deutsche gründete im Jahr 1996 das Mädchenzentrum als niederschwellige Anlaufstelle für Mädchen und junge Frauen zwischen zehn und 27 Jahren. Damals gab es in ganz Österreich nur zwei ähnliche Einrichtungen. Stadträtin Smrecnik durfte Janshoff schließlich die Trophäe überreichen.

Sie hat mit ihren Initiativen für die Gleichstellung der Geschlechter die Gleichberechtigung in Klagenfurt maßgeblich geprägt

würdigte Smrecnik die Leistungen von Janshoff.

5.295 Beratungen im Vorjahr

Ein Blick in die Statistik von „EqualiZ“ unterstreicht die Notwendigkeit dieser Einrichtung: Alleine im Jahr 2021 wurden 5.295 Beratungen durchgeführt. Die häufigsten Probleme waren Essstörungen, Gewalt, psychische, schulische und berufliche Belastungen. In der Einrichtung sind 45 Mitarbeiter tätig.

Wissenswert

Der „Maria Tusch“-Preis ist ein Frauenpreis, den die Landeshauptstadt Klagenfurt vergibt. Die Klagenfurterin Maria Tusch (1868 – 1939) war Tabak-Arbeiterin, Gewerkschafterin und Politikerin, die viele ihrer Vorträge mit den Worten „Frauen, ihr müsst selbstbewusst werden!“ beendete. Ausgezeichnet werden Initiatorinnen von Projekten, die sich durch herausragendes Engagement für Mädchen, Frauen und Gleichstellung der Geschlechter in der Stadt Klagenfurt hervortun.
Das Ziel des Preises ist es, feministische, frauenpolitische und gleichstellungsrelevante Initiativen mit öffentlicher Aufmerksamkeit, finanzieller Unterstützung und politischer Anerkennung sichtbar zu machen. Gleichzeitig soll der Preis zu einem geschlechterdemokratischen Handeln ermutigen.