„Lösungen für Menschen und gegen das Spekulieren“

Aktive Bodenpolitik, Flächenrecycling, Schutz der Grünflächen und ein sparsamer Umgang mit Grund und Boden sind die Vorgaben von Planungsreferentin und Stadträtin Corinna Smrecnik, wenn es um den Schutz des kostbaren Gutes Boden geht. Die Geschichte des Menschen ist eng verwurzelt mit dem Boden auf dem sie stattfand. Nach dessen Erkundung, Nutzbarmachung und erbitterten Kämpfen um dessen Besitz, befindet sich die Menschheit nun an der Schwelle eines Paradigmenwechsels.

„Boden ist ein endliches Gut, mit diesem Bewusstsein sind wir gefordert unsere Böden aktiv zu schützen, zu re-naturalsieren und für die Nachwelt zu erhalten“,

so Smrecnik.

Gesunde Böden als Grundlage für nachkommende Generationen

„Ziel ist es, unseren Kindern und Kindeskindern einen gesunden, funktionsfähigen und gestaltbaren Boden zu übergeben. Mir ist es wichtig, die unvermehrbare und deswegen so unendlich wertvolle Ressource Boden nachhaltig zu schützen. Insbesondere die Gemeinden als Planungsbehörden und Vorbilder für ihre Bürger*innen sind hier gefordert, bei ihren Entscheidungsprozessen einen respektvollen Umgang mit unserem Boden vorzuleben. Das neue Raumordnungsgesetz bildet dafür den idealen Rahmen“,

gibt Raumordnungsreferent und Landesrat Fellner die Richtung vor.

Lösungen für Menschen

„Wir brauchen Lösungen für die Menschen und gegen das Spekulieren“, sind sich Fellner und Smrecnik einig. „Um Grünflächen zu schützen werden uns auch der Frage stellen müssen, wo und wie wir den benötigten Lebensraum schaffen werden“, erklärt Smrecnik und ergänzt: „Maßvolle Innerverdichtung stets in Abstimmung mit dem vorherrschenden Ortsbild anstatt Außenentwicklung lautet hier die Devise.“

Zudem sei unversiegelter Boden ein wahres Multitalent. Zum einen ist er die Basis zur Stillung der menschlichen Grundbedürfnisse nach Nahrung, Unterkunft und Sicherheit. Zum anderen ist er die Wunderwaffe gegen Hitzeinseln im Kampf gegen die Klimaerwärmung mit der Fähigkeit Wasser aufzunehmen, zu speichern und somit das direkte Umfeld aktiv abzukühlen.

Aktiv für leistbares Wohnen als Grundrecht

Aktive Bodenpolitik nimmt sich leerstehender Wohnflächen und gehorteter Grundstücke gleichermaßen an.

„Das Horten von Wohnraum hat, wie man bei den aktuellen m2 Preisen sieht, katastrophale Auswirkungen in einer Stadt wie Klagenfurt“,

so Smrecnik. Mietpreisexplosionen und stagnierende Einkommen wirken sich verheerend auf die Menschen aus, wobei vor allem Immobilienspekulationen zusätzlich Öl ins Feuer gießen. Um hier einen Riegel vorschieben zu können, hat Smrecnik drei Lösungsansätze:

„Leerstehende Wohnung müssen wieder auf den Markt kommen, um Mietpreise einzufangen. Gewidmetes, unbebautes Bauland muss mittels Baulandmanagement und Baulandaktivierung mobilisiert werden und bei Neuausweisungen von Bauland sind 25 – 50 Prozent für dem gemeinnützigen Wohnbau vorzusehen.“

Denn Boden ist unser kostbarstes Gut und Wohnen ein Menschenrecht.

Die aktuelle Ausstellung „boden für alle“ kann bis 28.02.2022 im Architektur Haus Kärnten in der St. Veiter Straße 10, Klagenfurt besucht werden.